Noch engere Kooperation mit der Stadtverwaltung von Mexiko-Stadt geplant

Berlin
  • Experten der Berliner Energieagentur sind beim Aufbau eines Kommunalen Energiemanagements in der Megacity gefragt

Die Kooperation zwischen der Regionalregierung der Millionen-Metropole Mexiko-Stadt und der Berliner Energieagentur (BEA) soll ausgebaut werden. Das hat BEA-Geschäftsführer Michael Geißler bei einem Besuch in Mexiko mit der Staatssekretärin der Umweltverwaltung, Marina Robles, sowie der Staatssekretärin für Gesundheit, Oliva López Arellano, vereinbart.

Bereits seit 2016 unterstützt die BEA die Stadtverwaltung beim Aufbau eines kommunalen Energiemanagements im Rahmen der deutsch-mexikanischen Energiepartnerschaft. Gemeinsam mit den mexikanischen Partnern und mit Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) wurde ein tragfähiges Konzept erarbeitet und dies in einem Pilotprojekt modellhaft umgesetzt. Die Ergebnisse hat die BEA jetzt in Mexiko-Stadt vorgestellt.

„Ich bin zuversichtlich, dass wir auf dieser Basis unsere erfolgreiche Städte-Kooperation mit Mexiko-Stadt fortsetzen können“, sagte Geißler bei der Konferenz. „Mit unserer Unterstützung konnten bereits in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires sowie in Chile kommunale Energieeffizienzprojekte umgesetzt werden, darunter die Installation mehrerer Blockheizkraftwerke (BHKW) in Krankenhäusern.“

In der ersten Phase der vom BMWi geförderten Kooperation wurde gemeinsam mit der regionalen Umweltbehörde SEDEMA ein Konzept mit Meilensteinen und Verantwortlichkeiten entwickelt. Die BEA führte eine Reihe von Seminaren mit relevanten Akteuren zu Stromeffizienztechnologien und erneuerbaren Energien für den Gebäudebereich durch. Auf einer internationalen Konferenz wurden die Projektergebnisse präsentiert und mit Experten diskutiert.

So konnten ganz konkret erste Maßnahmen identifiziert werden, an welchen Stellen und mit welchen technischen Maßnahmen die Energieverbräuche und damit die CO2-Emissionen reduziert werden. Auch konnte ein neues digitales Erfassungstool für die Zählerablesung erfolgreich implementiert werden, das die unterschiedlichen Strompreise in Mexiko-Stadt berücksichtigt.

Auf Basis dieser Vor-Entwicklungen hat es ein Roll-Out auf acht Verwaltungen mit rund 1.000 öffentlichen Gebäuden gegeben. In einem Train-the-Trainer-Ansatz wurden leitende Mitarbeiter der jeweiligen Verwaltungen eingebunden und geschult.

Außerdem wurden anhand von Daten und Begehungen drei Krankenhäuser identifiziert, in denen Energiesparpotenziale vorhanden sind. In einem der drei Krankenhäuser bietet sich eine Lösung auf Basis von dezentraler Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) an.

Im Großraum Mexiko-City leben etwa 20 Millionen Menschen. Er gehört damit zu den größten Ballungsgebieten weltweit mit einem hohen und ansteigenden Energieverbrauch. Mexiko verfügt seit 2012 über ein Klimaschutzgesetz und seit 2014 über ein ambitioniertes Klimaschutzakti-onsprogramm, das konkrete Maßnahmen zur Treibhausgasminderung sowie zur Anpassung an den Klimawandel vorsieht.