Ausgezeichnet: Unser Mitmach-BHKW mit der Charlottenburger Baugenossenschaft eG

Berlin

Zwei Jahre Arbeit, auch Überzeugungsarbeit, sind eine große Investition. Dass sich der Einsatz für das Mitmach-Blockheizkraftwerk (BHKW) lohnt, war der Charlottenburger Baugenossenschaft eG und den Energieexperten der Berliner Enerieagentur (BEA) von Anfang an klar. Umso schöner ist es, dass das Projekt in der Kategorie Genossenschaften jetzt mit dem 3. Platz der BBU-ZukunftsAwards 2020 des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e. V. (BBU) prämiert wurde.

Bei der Preisverleihung auf den 25. BBU-Tagen am 02. März in Bad Saarow würdigte die Jury unter Vorsitz des Berliner Staatssekretärs in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Stefan Tidow, den Pioniergeist des Projekts mit der Begründung: „Das ist Energiewende zum Anfassen.“

Neue Finanzierungswege für neue Energie

Dieses „Anfassen“ war auch für die BEA eine besondere Qualität in der Kooperation mit der Charlottenburger Baugenossenschaft eG (Charlotte). Denn erstmals konnten sich die Mieterinnen und Mieter an der Finanzierung das BHKW durch Crowdfunding beteiligen - mit Anteilen von 500 € bis 2.500 €. BEA-Geschäftsführer Michael Geißler betont: „So können viele Mieterinnen und Mieter nicht nur Strom und Wärme nutzen, sondern auch aus der Finanzierung aktiv einen eigenen Nutzen ziehen.“

Im ersten Schritt konnten die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers am Reinickendorfer Engelmannweg Anteile zeichnen, danach alle Genossenschaftsmitglieder. Bei 2 Prozent Verzinsung war das ein attraktives Angebot. Das Ergebnis: 67.500 Euro haben die Mitglieder der Charlotte in das BHKW investiert.

So wird die Energiewende sichtbar und spürbar

Das neue BHKW versorgt seit Mai 2019 die 104 Wohneinheiten in Berlin-Reinickendorf mit Wärme und energieeffizientem Mieterstrom. Das Kraftwerk ist eine Maßnahme im Zuge der energetischen Generalmodernisierung der gesamten Siedlung, zu der auch die Fassadendämmung, die Dachsanierung und Umstellung der Wärmeversorgung mit Abbau der Gasetagenheizung gehörte. Das spart Energie, senkt die Betriebskosten und schont zugleich die Umwelt.

Der Einspareffekt durch das BHKW beträgt 54 Tonnen CO2 pro Jahr. Für einen gleichen Effekt an CO2-Bindung im Jahr bräuchte es etwa 4.320 ausgewachsene Bäume. Das macht Energiespar-Maßnahmen im Gebäudesektor so entscheidend und dringend für den Schutz der Umwelt. In Berlin tragen Gebäude mit ihrem Energieverbrauch etwa ein Viertel der gesamten CO2-Emission bei.   

Für die Berliner Energieagentur ist die Beratung und Umsetzung von Projekten zur Energiewende und zum Klimaschutz in Gebäuden und Stadtquartieren seit 1992 eine zentrale Aufgabe. „Wir sind immer dazu bereit, innovative, neue Wege zu gehen, die die Energiekosten für die Menschen und für die Umwelt senken“, sagt Geschäftsführer Michael Geißler. „Das ist unser Auftrag: Wir setzen die Energiewende konkret um.“  

 

Filmbeitrag "3. Platz BBU Zukunftsawards 2020"